24.11.2011

Amazonas-Flussdelfin


Der Boto oder Amazonasflussdelfin (Inia Geoffrensis) lebt im Amazonas in Südamerika,
er kommt im Gegensatz zu den asiatischen Flußdelfinen noch recht häufig vor, trotz Bejagung, Beifang in Fischernetzen und Verschmutzung des Flusswassers.
Neuerdings wird er allerdings, vor allem für Fischköder und zum Verkauf seines Öls und getrockneter Penisse an Souvenirständen, stärker bejagt, was bereits zu einem Rückgang der Population geführt hat. (Stand 2011)


Baby ist der einzige Flussdelfin in einem Zoo, den man außerhalb Südamerikas besuchen kann!
Er wurde Ende 1974 geboren und am 19.3.1975 für den Zoo Duisburg gefangen, gemeinsam mit seiner Mutter, einem jungen Männchen, einem erwachsenen Männchen und einem alten Albinoweibchen, das hauptsächlich für spätere Museumszwecke gefangen wurde.
Die Tiere bekamen keine richtigen Namen, wurden aber gemäß ihres Alters als "Baby", "Mutter", "Teenager", "Vater" und "Oma" benannt.
Hierbei ist nicht bekannt, ob es sich bei "Vater" wirklich um Babys Vater handelte!
Leider verstarben vor allem die "Oma" und Babys "Mutter" schon einige Monate bzw. ein Jahr nach dem Fang. "Teenager" starb 1978.
Nur Vater der vermutlich bereits um 1960 herum geboren wurde, lebte ein außergewöhnlich langes Leben von geschätzten 45 Jahren oder mehr.
Er starb am 9.10.2006 an Altersschwäche.

Baby lebt nun alleine in der 2005 erbauten Rio Negro-
Tropenhalle, in einem großen Becken, das 600 000 Liter Wasser fasst. Er spielt gern mit Blättern und bekommt lebende Forellen als Nahrung die er mit seinem Echolot aufspürt.


Viele Besucher die ihn das erste Mal sehen, sind sich gar nicht bewusst, wie selten sein Anblick in der Zoowelt ist!
Anscheinend sind durch die Scheibe sowohl die Ausmaße seines Beckens als auch Babys eigene Größe für viele schwer zu schätzen: Manche bezeichnen sein Becken als "zu klein" und Baby als "ziemlich groß", andere finden das Becken "riesig" und Baby "relativ
klein".
Fakt ist, dass Baby kaum länger ist als ein ausgewachsener Mann und sein Becken sehr große Ausmaße hat, denn um die Insel in der Mitte kann er auch noch herumschwimmen in einen Backstagebereich. Überhängende Zweige ins Wasser lassen das Becken ebenfalls etwas kleiner erscheinen, des weiteren verzerrt die Scheibe die Perspektive und "holt Baby näher heran", als er in Wirklichkeit ist!


Das Becken ist mit über 3 Metern Tiefe tief genug für einen Flussdelfin.
Im Amazonas schwimmen Flussdelfine, vor allem in der Trockenzeit, auch in sehr flache Seitenarme des Amazonas hinein, wo das Wasser kaum einen Meter tief ist.
Anders als Meeresdelfine, die vom Salz im Wasser getragen werden, muss der Flussdelfin viel mehr Kraft aufwenden um zu schwimmen und Luft zu holen, weshalb er flacheres Wasser sogar vorzieht!
Baby ist jeden Tag viel beschäftigt. Er hat Wurzeln, kleine Fischchen, einen Schlauch und anderes Spielzeug im Wasser, oft gehen zur Tierbeschäftigung Taucher ins Wasser, reinigen die Scheibe und Abflüsse und spielen etwas mit ihm.
So ist ihm auch ohne Artgenossen nicht langweilig, denn Botos sind in der Regel ohnehin Einzelgänger!


Übrigens: Größter Irrtum in Bezug auf Baby:
Im Internet kursiert ein 2. nicht korrekter Name für ihn! Manche glauben, er hieße Butu oder Orinoko! Er heisst aber einfach nur Baby
Andere Irrtümer: Die Narben auf seinem Rücken seien von einer Schiffsschraube oder beim Fang entstanden. Fakt ist, er zog sich die unbedeutenden Verletzungen in Duisburg zu,
beim Fang wurde er sehr vorsichtig behandelt.
Viele Besucher denken, Baby würde Heringe zu fressen bekommen, dabei bekommt er als Flussdelfin natürlich auch Flussfische als Nahrung und zwar Forellen.

Noch etwas zur Belustigung: Manche Besucher halten Baby für ein Delfinkalb oder gar für einen Hai, einen Fisch oder ein Krokodil!
Dabei ist er doch einfach nur - Der Allerbeste!

Love you Baby!